Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgerichts Nr. 90/2018
Beamte
können die Funktionszulage für Vakanzvertretungen höherwertiger Ämter
nur erhalten, wenn sie die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen für die
Wahrnehmung dieser Ämter erfüllen; dies gilt auch dann, wenn ein
Dienstherr in großem Umfang Beamte ohne eine solche Beförderungsreife
mit Vakanzvertretungen beauftragt. Das hat das Bundesverwaltungsgericht
in Leipzig heute entschieden.
Die
Kläger sind Polizeibeamte im sächsischen Landesdienst. Sie wurden in der
Zeit seit 2005 jeweils über einige Jahre mit Vakanzvertretungen für
höherwertige Ämter betraut. Hierfür haben sie die Zahlung einer Zulage
nach dem damaligen § 46 BBesG beantragt.
Ihr
Begehren ist im Verwaltungsverfahren und in den gerichtlichen
Vorinstanzen erfolglos geblieben. Das Berufungsgericht hat darauf
abgestellt, dass ein Zulagenanspruch jedenfalls deshalb nicht bestehe,
weil die Kläger nicht die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen für die
Beförderung in das jeweilige Amt erfüllen, dessen Aufgaben sie im Wege
der Vakanzvertretung wahrgenommen haben.
Das
Bundesverwaltungsgericht hat die Revision der Kläger zurückgewiesen. Es
hat entschieden, dass die gesetzlichen Voraussetzungen der Zulagennorm
gegeben sein müssen, um den Zulagenanspruch zu begründen; insbesondere
kann das von den Klägern beanstandete Verhalten des Dienstherrn nicht
dazu führen, dass die Beamten die gesetzlichen Voraussetzungen des
Zulagentatbestandes nicht erfüllen müssen.
Außerdem
hat das Bundesverwaltungsgericht in einem der Verfahren entschieden,
dass keine rechtlichen Bedenken gegen die Regelung im sächsischen
Laufbahnrecht für Polizeivollzugsbeamte bestehen, wonach Beamte, die
lediglich prüfungserleichtert in den gehobenen Polizeivollzugsdienst
aufgestiegen sind, nur bis zum Polizei- oder Kriminalhauptkommissar der
Besoldungsgruppe A11 befördert werden können.
BVerwG 2 C 50.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 540/16 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Leipzig, 3 K 46/14 – Urteil vom 24. September 2015 –
BVerwG 2 C 51.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 44/17 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Chemnitz, 3 K 54/13 – Urteil vom 22. April 2016 –
BVerwG 2 C 52.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 534/16 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Dresden, 11 K 1075/12 – Urteil vom 25. Juni 2015 –
BVerwG 2 C 53.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 757/16 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Chemnitz, 3 K 32/13 – Urteil vom 22. April 2016 –
BVerwG 2 C 54.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 533/16 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Dresden, 11 K 1391/12 – Urteil vom 25. Juni 2015 –
BVerwG 2 C 55.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 541/16 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Leipzig, 3 K 187/12 – Urteil vom 24. September 2015 –
BVerwG 2 C 56.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 542/16 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Dresden, 11 K 982/13 – Urteil vom 25. Juni 2015 –
BVerwG 2 C 57.17 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 543/16 – Urteil vom 29. August 2017 –
VG Dresden, 11 K 1486/12 – Urteil vom 25. Juni 2015 –
BVerwG 2 C 23.18 – Urteil vom 13. Dezember 2018
Vorinstanzen:
OVG Bautzen, 2 A 112/18 – Urteil vom 30. Juli 2018 –
VG Chemnitz, 3 K 3346/16 – Urteil vom 19. Dezember 2017 –